Am 02.01.1980 kam ich nach Hamburg um ein Studium der bildenden Kunst zu beginnen. Nach einigen Monaten als Gasthoerer entschied ich mich, auf die akademische Ausbildung zu verzichten, da mir diese in ihrer damaligen Erscheinungsweise als einengend erschien. Ich schlug mich in der Folgezeit mit Gelegenheitsjobs durch, unter anderem als „Tuersteher“ im Hamburger Musikclub „Onkel Poe`s Carnegie Hall“. In dieser Zeit entstanden die ersten freien Arbeiten und Auftragsarbeiten.

1989 nahm ich eine Stellung bei der Carini-Werbung, Hamburg, an. Die Carini-Werbung war zur damaligen Zeit die fuehrende Firma im Bereich der Kinofilmwerbung. Ich baute das Trickfilmsegment zu einem profitablen Zweig der Ateliertaetigkeiten aus. Als die Carini-Werbung 1993 an die UFA-Theater AG verkauft wurde, trennte ich mich von der Firma, da der neue Besitzer nicht am Atelier interessiert war.

In den Jahren 1994 bis 1997 entstanden diverse Trickfilme, unter anderem fuer die „Sesamstrasse“, spaeter eine Miniserie Realfilm „Antonias Werkstatt“. Immer mehr begann RGK ab 1997 damit, sich auch dem bis dahin vernachlaessigten Gebiet des Schreibens zu zu wenden. Es entstanden erste Glossen und Kurzgeschichten.

Die Arbeit als Grafiker und Illustrator nahm viel Zeit in Anspruch und hinderten mich daran, freie Arbeiten zu schaffen, weshalb aus dieser Zeit eher werbliche Illustrationen und Comics existieren.

Erst im Sommer 2006 begann ich wieder freie Arbeiten zu gestalten. Um von Grund auf neu beginnen zu koennen, beschloss ich, zu den „Basics“ zurueckzukehren. Es entstand ein Zyklus von Bleistiftzeichnungen und Oelgemaelden unter dem gemeinsamen Thema „Engel“. Die klein- und mittelformatigen Oelbilder, fast ganz in Schwarzweiss gehalten, zeigen deutlich auch die zunehmende Verwendung von organischen Ornamenten und Schnoerkeln, auch als Gegensatz zur immer weiter um sich greifenden Rechtwinkligkeit der modernen Welt.

Die Arbeit am Zyklus „Engel“ fuehrte zu einer staerkeren Beschaeftigung mit den Themen des japanischen Bondage und zu ersten Werken, zum Teil auf geoeltem Papier, zum Teil in Oel oder Bleistift. Immer mehr verschwimmen dabei die Grenzen zwischen den Zeichendisziplinen. ich nutze dabei alle zur Verfuegung stehenden Mitteln in oft unkonventioneller Weise.

Ich wohne und arbeite in Hamburg.

Kontakt

Alle Rechte vorbehalten | Ralph G. Kretschmann © 2023